An dieser Stelle präsentieren wir das Archiv der früheren Fotos des Monats von unserer Startseite.

Foto des Monats September 2024

Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)

 

An fast jedem stehenden oder langsam fließenden Gewässer kann man in der Zeit von Juli bis November die Imagines der Blutroten Heidelibelle beobachten. Als eine auffällige Art der Familie der Segellibellen erreicht sie eine Spannweite von bis zu 60 mm. Ein einfaches Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Heidelibellen ist die schwarze Beinfarbe. Die Männchen der Blutroten Heidelibelle bestechen durch ihre intensive rote Färbung, die Weibchen zeigen zumeist eine bräunliche bis gelbliche Färbung. Die Färbungen der Art können stark differieren!

 

Auffällig ist die Eiablage im sogenannten Paarungsrad von Männchen und Weibchen wobei die Eier sowohl im Wasser als auch in der Vegetation neben dem Gewässer oder auf dem Boden abgelegt werden. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die im Gewässer räuberisch sich von Fisch- und Froschlaich, Kaulquappen und Insektenlarven ernähren. Die Entwicklung vom Ei bis zum flugfähigen Insekt ist in 12 14 Monaten abgeschlossen.

 

Die Blutrote Heidelibelle ist (fast) an jedem Gartenteich im Hochsommer zu beobachten. Die knallroten Männchen verteidigen ihre Reviere und fliegen immer wieder gleiche Sitzwarten am Gewässerrand an.

 

Foto und Text: Joachim Kuchinke

Foto des Monats August 2024

Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris)

 

Der relativ kleine Tagfalter mit einer Flügelspannweite von 27 mm bis 34 mm wurde am 30.07.2024 im Naturschutzgebiet Schimmelsbachtal in Herschbach fotografiert, beim Nektar trinken mit seinem langen Saugrüssel auf einer Blüte des Wasserdostes.

 

In der kurzen Entwicklungsphase als Falter sind die Tiere insbesondere auf Staudenblüten an Wegrändern, an sonnigen Waldrändern und auf Wiesen anzutreffen. Gerade diese Landschaftselemente fehlen bei uns häufig; Wegerandstreifen werden gemulcht, viele Wiesen werden jahreszeitlich zu früh und zu häufig gemäht. Blütenreiche Wiesen muss man in unserer Landschaft suchen.

 

Die im Foto abgebildete Art der Dickkopffalter ist in Europa weit verbreitet. In der Flugzeit von Juni bis August werden von den adulten Tieren Eier an verschiedenen Grasarten abgelegt, wie Schwingel, Schmiele, Honiggras und Lieschgras. Die sich von den Gräsern ernährenden Raupen erscheinen schon im September, überwintern und verpuppen sich im Mai.

 

Foto und Text: Joachim Kuchinke

Foto des Monats Juli 2024

Vierfleck (Libellula quadrimaculata)

 

Der Vierfleck als eine Art der Segellibellen besticht durch seine Flügelspannweite von 7 – 8 cm und einen bis zu 50 km/h schnellen Helikopterflug. Libellen besitzen eine der vollkommensten Flugmaschinen der Insekten. Die Schönheit der fertigen Libelle ist nur 1 – 3 Monate zu bestaunen, nach Begattung und Eiablage sind die Aufgaben der Erhaltung der Art erfüllt und das Insekt verstirbt.

Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, nach dem Schlupf goldbraun, später matt dunkelbraun. Jeder der vier Flügel weist in der Mitte der Flügelvorderränder einen dunklen Fleck auf. Als nach Insekten jagender Lufträuber ist der Vierfleck mit großen Komplexaugen und beißenden Mundwerkzeugen ausgestattet.

 

Die in der ganzen Holarktis verbreitete Art besiedelt auch Gartenteiche als Lebensräume aus zweiter Hand. Die Gewässer sollten reich an Pflanzen und ohne Fischbesatz sein. Die Eier legen die Libellen an den Wasserpflanzen ab, die daraus sich entwickelnden Larven verlassen nach 2-3 Jahren ihren Lebensraum Wasser zum Schlupf der Libelle an Strukturen am Gewässerrand.

 

Foto und Text: Joachim Kuchinke

 

Foto des Monats Juni 2024

Heckenrose (Rosa corymbifera)

 

Die Heckenrose ist die häufigste Art der heimischen Wildrosen mit einem Verbreitungsgebiet in ganz Europa.  Im Mai / Juni zeigen sich die Blüten in weiß mit leichtem Rosaton. Sie bieten Wildbienen und Honigbienen Pollen, aber kaum Nektar. Im Herbst erscheinen die Früchte der Heckenrose, die knallroten Hagebutten. Diese bilden eine wichtige Nahrung für Vögel und Kleinsäuger. Gleichzeitig erfolgt auf diesem Weg die Ausbreitung der Samen, die nach dem Verzehr der nahrhaften Früchte unverdaut ausgeschieden werden. Hagebutten sind stark Vitamin C-haltig, aus ihnen können Marmeladen und Tees mit natürlicher Heilwirkung bei Erkältungen zubereitet werden.

 

Die in unseren Gärten häufig angebauten gefüllten Rosen sehen schön aus, duften angenehm, zeigen aber eine geringe Resistenz gegenüber Schädlingen. Ökologisch gesehen sind sie ein Desaster. Sie besitzen keine Staubgefäße, aus denen wurden Blütenblätter gezüchtet. Als Pollenlieferanten sind sie somit wertlos.

 

Foto und Text: Joachim Kuchinke

 

Foto des Monats Mai 2024

Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis)

Von den ca. 600 in Deutschland nachgewiesenen Wildbienenarten ist die Rostrote Mauerbiene eine der häufigsten und nimmt das Angebot einer Nisthilfe in einem Wildbienenhotel gerne an. Dort bietet sich gute Gelegenheit - auch für Kinder -  die durchaus friedliche Wildbiene aus nächster Nähe zu beobachten. Im Frühjahr legt die weibliche Mauerbiene in ihrer Nisthöhle ein Ei ab und trägt ein Proviant aus Pollen und etwas Nektar zur Ernährung der aus dem Ei schlüpfenden Larve ein. Zur Fertigstellung wird die Nisthöhle mit einem Lehmpfropf verschlossen. Bereits im August ist die junge Mauerbiene fertig entwickelt, verbleibt aber bis zum Frühjahr des nächsten Jahres in dem verschlossenen Nest. Bei der Auswahl der Nisthöhle ist die Art nicht wählerisch. Genutzt werden Strukturen in einem naturnahen Garten wie Löcher in Totholz, Hohlräume in Trockenmauern oder Lehmwände und natürlich Bienenhotels.

Als Universalbestäuber in der Bienenwelt wird die Rostrote Mauerbiene auch kommerziell vermehrt und in Obstplantagen zur effektiven Bestäubung der Obstblüte eingesetzt. Eine durchaus diskussionswürdiger Eingriff in die Abläufe der Natur.

Foto und Text: Joachim Kuchinke

 

Foto des Monats April 2024

Singendes Amselmännchen

Noch vor 200 Jahren gehörte die Amsel zu den scheuen Waldvögeln. Heute zählt der Vogel durch die menschliche Beeinflussung der Evolution zu den häufigsten Brutvögeln in Deutschland.  Angelockt durch ein perfektes Nahrungsangebot und einen ansprechenden Lebensraum in den Städten und Dörfern aus Rasenflächen und Koniferen in den Ziergärten und Parks.

Übrigens singen Stadtamseln jahreszeitlich früher, beinflusst durch das Kunstlicht in der überbauten Landschaft und ihr Gesang ist wegen des Lärms in den Städten und Dörfern weitaus lauter als der der Waldamseln.

Foto und Text: Joachim Kuchinke